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AutorenbildMax Lammer

Employee Experience - der Joker im "War for Talents"



Employer Branding - als wichtiges Element der Werbung als Arbeitgeber - sollte heute weit weg sein von den "klassischen Marketingaktivitäten". Das was das Employer Branding glaubwürdig macht ist inzwischen "nur" mehr die ehrliche Empfehlung auf Basis einer authentisch nachvollziehbaren Employee Experience. Der Grund dafür liegt nahe - der Markt hat sich gedreht.

Unsere Unternehmen waren oder sind es gewohnt für Jobofferings "eine Menge" an Bewerbungen zu erhalten - weniger als früher, aber noch genügend - vermeintlich. Wenn man etwas genauer hinsieht, dann wird deutlich, dass der Anschein trügt und Unternehmen ungern zugeben, dass es bei weitem nicht mehr so st wie es einmal war. Nicht nur weniger Bewerber als früher, sondern vor allem längere Recruitingprozesse, nicht die gewünschten oder geeigneten Bewerber, Absprung während dem Einstellungsprozess, Nichterscheinen am ersten Tag weil ein besserer Job dazwischen gekommen ist, etc. Der Markt hat sich gedreht - weg vom Arbeitgebermarkt hin zum Arbeitnehmermarkt. Es bestimmen also weniger die Unternehmen die Konditionen zu denen Menschen bei ihnen arbeiten (wollen/sollen), sondern die Unternehmen müssen sich immer mehr danach richten, was die BewerberInnen wollen. Das ist aber noch nicht ganz durchgedrungen - das zu akzeptieren verhindert die sog. jahrelange Erfahrung von EntscheiderInnen in den Organisationen. Aktuelle Beschreibungen der Unterschiede hat Peakon erhoben - die Welt hat eine gute Zusammenfassung gebracht (hier).


Was zählt ist das Erlebnis

Unternehmen werden transparent - die sozialen Medien, Karrierenetzwerke und vor allem Bewertungsplattformen wie kununu oder glassdoor machen es uns einfach unsere Arbeitgeber zu bewerten. Viele potenzielle BewerberInnen, besonder junge, machen sich dort einen Eindruck (meist keinen allzu guten). Die Arbeitgeberrankings, die sich da und dort alle Jahre finden, spielen in der Betrachtung der Arbeitgeber durch Bewerber eher eine untergeordnete Rolle - insbesondere weil sie ja auch bezahlt sind (zumindest einige davon). Die Bewertung durch MitarbeiterInnen auf Basis ihrer Erlebnisse zählt immer mehr - das haben wir uns einfach als Verhaltensmuster durch die Nutzung von Amazon, Booking, Uber, etc. angewöhnt - die Bewertungen der anderen "User" zählen.

Hinzu kommt: mehr als 70 % aller Menschen haben lt. einer aktuellen Haufe-Studie keinen Wunscharbeitgeber, sondern wären bereit unter entsprechenden Rahmenbedingungen zu wechseln. Das sagen mehr als 50 % der ArbeitnehmerInnen in Österreich (lt. Xing). Wenn ein Unternehmen heute als Arbeitgeber attraktiv sein will, dann ist klar, dass die klassischen Werbemaßnahmen und 08-15 Positionsbeschreibungen bzw. Jobpostings zu wenig sind, um jemanden anzulocken. Vor kurzem hat auf der Fachkonferenz der Österreichischen Computergesellschaft der Geschäftsführer einer Karriereplattform sehr eindrücklich und nachvollziehbar das Problem der Unternehmen beschrieben, wenn es darum geht sich zu präsentieren: er hat 250 Stellenangebote für Entwickler von 250 verschiedenen Unternehmen genommen, die Kopfzeile mit dem Unternehmensnamen entfernt und dann verglichen. Das Ergebnis verheerend und ernüchternd - im Grunde waren alle gleich. Weil sich die Unternehmen keine Mühe oder Gedanken machen, wie man Menschen anspricht und von sich überzeugt. Im Umgang mit den Kunden hat man es inzwischen fast überall verstanden - dieser Gedankengang der "Human Centricity" muss schleunigst auch und insbesondere auf MitarbeiterInnen und potenzielle BewerberInnen umgemünzt und angewandt werden.


Employer Branding nur mit guter EX glaubwürdig

Natürlich müssen Unternehmen für Ihre Jobs Werbung machen - ganz klar und verständlich - das Problem ist nur, dass das was versprochen wird oft nicht der Realität entspricht und auch die Art und Weise ist dringend zu überdenken. Das beginnt ganz oft bereits mit dem Recruitingprozess, der schlecht gemacht, outdated, ewig lang und uninspiriert ist. Attraktive Arbeitgeber investieren in eine sehr gute Employee und eben auch Candidate Experience - auf allen Ebenen - nämlich Kultur, Tools und Arbeitsbedingungen (inkl. Space). Das ist das strategisch wichtige und entscheidende Handlungsfeld für alle Unternehmen, die einsehen, dass sich der Markt dreht. Nur mit gut gestalteter Employee Experience lässt sich auch gute Werbung machen - weil dieses gute Erlebnis Job von den MitarbeiterInnen ehrlich bestätigt, und nicht nur in einem Brandingvideo gespielt wird. Beginnen Sie am besten noch heute damit sich Gedanken zu machen, was Sie persönlich (!) stört und welche Momente Ihr Erlebnis entscheidend mitgestalten (moments that matter) - das ist der ultimative Ansatzpunkt um sich mit Employee Experience zu beschäftigen und EX gestalten zu beginnen. Die Strategie und das Stakeholdermanagement kommt danach - das eigene Einsehen und Fühlen (das uns ja täglich begleitet und täglich mehrmals innerlich anstößt) macht es aus.


Gerne stehe ich mit Erfahrungsberichten, Umsetzungsbeispielen, Inspiration und Methoden zur Verfügung, wenn Support gewünscht ist - mehr hier.


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